Programm
Drei Bühnen werden an zwei Tagen ein umfangreiches, vielfältiges Programm bieten.
Am Samstag 18. Juni 2016 geht das Ganze um 19.00 Uhr auf der Hauptbühne los mit dem fränkischen Liedermacher Johann Müller aus dem Steigerwald und seinen eindringlichen, unverfälschten Songs. Gegen 20.30 Uhr tritt dann der schräg grantelnde Kabarettist Matthias Egersdörfer auf. Ab etwa 22.00 Uhr wird die Gruppe Landmusigg aus Bayreuth mit ihrer fränkischen Weltmusik den Eröffnungsabend schwungvoll ausklingen lassen. Moderiert wird das Geschehen am Samstag und Sonntag vom Kabarettisten Klaus Karl-Kraus.
Das Programm am Sonntag 19. Juni 2016 beginnt um 10.00 Uhr mit einem Gottesdienst im fränkischen Dialekt. Danach folgt eine Pause für das Mittagessen auf dem Festivalgelände.

Landmusigg
Auf der Hauptbühne wird um 12.30 Uhr der Reigen der Künstler eröffnet vom Nürnberger Liedermacher und Mundartautor Günter Stössel, einem Urgestein der Dialektkunst in Franken. Gegen 13.30 Uhr steht mit der Oberfränkin Mia Pittroff eine Kabarettistin der jüngeren Generation auf der Bühne.
Danach folgen drei Stunden für Dialektkunst mit Musik. Um 14.30 Uhr beginnt der Nürnberger Mundart-Champion Fitzgerald Kusz mit dem Bluesgitarristen Klaus Brandl. Danach folgen gegen 15.30 Uhr Manfred Kern aus Wettringen mit dem Gitarristen Harry Düll aus Rothenburg.
Etwa um 16.30 Uhr schließt der aus dem Aischgrund stammende Helmut Haberkamm, begleitet vom Musiker Johann Müller, diese sprachintensive Lyriker-Parade ab.
Ab 17.30 Uhr wird der Erlanger Künstler Winni Wittkopp mit seiner Skinny Winni Band fetzige Songs mit fränkischen Texten präsentieren, bevor ab 18.30 Uhr der Bamberger Kabarettist Mäc Härder, ein gebürtiger Rhöner, seine ganz spezielle Sicht von Franken zum Besten gibt. Ab 20.30 Uhr steht dann Wolfgang Buck mit seiner Band auf der Bühne und schließt das Mundartfestival musikalisch ab.
Ablaufplan Hauptbühne
Samstag 18. Juni 2016
19.00 Uhr Johann Müller
20.30 Uhr Matthias Egersdörfer
22.00 Uhr Landmusigg (Siggi Michl)
Moderation: Klaus Karl-Kraus
Sonntag 19. Juni 2016
10.00 Uhr Mundart-Gottesdienst
12.30 Uhr Günter Stössel
13.30 Uhr Mia Pittroff
14.30 Uhr Fitzgerald Kusz & Klaus Brandl
15.30 Uhr Manfred Kern & Harry Düll
16.30 Uhr Helmut Haberkamm & Johann Müller
17.30 Uhr Winni Wittkopp & Skinny Winni Band
18.30 Uhr Mäc Härder
20.30 Uhr Wolfgang Buck & Band
Moderation: Klaus Karl-Kraus
Das Programm auf der naturschönen Streuobstbühne an den „Siem Hebberle“ steht fest. Als Wortkünstler sind Dialektautoren aus allen drei fränkischen Bezirken mit von der Partie:
Walter Arnold wird seine satirisch-sinnenfrohe Version von Goethes Reinegge Fux in seiner kernigen Heilsbronner Mundart vorstellen.
Mit Werner Küfner aus Bayreuth wird ein in der Öffentlichkeit noch vollkommen unbekannter Autor sein Debüt als Dialektlyriker geben.
Matthias Kröner schreibt Nürnberger Mundart, lebt aber in der Nähe von Lübeck im hohen Norden: ein Franke im Exil, der heimkehrt in seine Muttersprache.
Klaus Gasseleder stammt aus Schweinfurt und in dieser Mundart schreibt er auch, obwohl er inzwischen in Erlangen ansässig ist.
Sonja Keil kommt aus Helmbrechts und wurde für ihre alltagsgesättigte, raffinierte Dichtung bereits mit dem begehrten Frankenwürfel ausgezeichnet.
Rüdiger Baumann ist sowohl Autor als auch Schauspieler und Theatermacher in Kulmbach (www.das-baumann.de), der seine Texte sehr wirkungsvoll vorzutragen versteht.
Walter Tausendpfund aus Pegnitz ist ebenfalls Träger des begehrten Frankenwürfels und als gewitzter Autor und engagierter Historiker weithin bekannt.
Im Bereich Musik sind ebenfalls Akteure aus allen drei fränkischen Bezirken zu erleben, die sehr unterschiedliche Spielarten der fränkischen Mundart zu Gehör bringen werden. Da muss man seine Ohren spitzen – aber das Hinhorchen lohnt sich!
Kaufmannsware nennt sich ein „Familien-Ensemble“ von vier Frauen aus der Rhön, die flott und frech ihre Mundart ins Singen und Schwingen bringen.
Udo Lang ist ein Liedermacher aus dem Trautskirchener Ortsteil Buch, der ebenso melodische, inhaltlich reizvolle Songs auf Lager hat wie die beiden anderen Liedermacher, die echte Entdeckungen auf diesem Festival darstellen: Thomas Bauernschmitt aus Waischenfeld in der Fränkischen Schweiz und Sebastian Voll vom Kreuzberg in der Rhön. Für beide ist es ein Debüt.
Mit dem Vokalensemble Sing A-Moll aus Röttenbach (Chorleiter Ingo Behrens, Buckenhof) ist ein Ensemble zu erleben, das bekannte Rock- und Popsongs in fränkischer Mundart und in eigenen Arrangements präsentieren wird.
Am Abend kommt die historisch gewachsene, anarchisch-freche Volkskultur zum Zuge: Ortsburschen aus allen drei fränkischen Bezirken werden ihre authentischen Kerwalieder singen.
Anschließend schmettert die Gruppe Gankino Circus (Dietenhofen) ihre Party-Versionen von fränkischem Liedgut unters Volk, dass die Ohren jucken und die Beine zucken.
Mit diesem Brückenschlag von Tradition und Zukunft klingt das Programm auf dieser Bühne aus, bevor Wolfgang Buck mit seiner Band ab 20.30 Uhr auf der Hauptbühne den Schlusspunkt des Festivals setzt.
Ablaufplan Streuobstbühne („Siem Hebberle“)
Sonntag 19. Juni 2016
12.00 Uhr Kaufmannsware (Vier Frauen aus der Rhön)
12.30 Uhr Walter Arnold (Heilsbronner Mundart), Reinegge Fux auf Fränkisch
13.00 Uhr Udo Lang (Trautskirchen-Buch)
13.30 Uhr Werner Küfner (Bayreuth)
14.00 Uhr Matthias Kröner (Nürnberger Mundart)
14.30 Uhr Thomas Bauernschmitt (Waischenfeld)
15.00 Uhr Klaus Gasseleder (Schweinfurter Mundart)
15.30 Uhr Sebastian Voll (Rhön)
16.00 Uhr Sonja Keil (Helmbrechts)
16.30 Uhr Rüdiger Baumann (Kulmbach)
17.00 Uhr Vokalensemble Sing A-Moll (Röttenbach), mit Chorleiter Ingo Behrens (Buckenhof)
17.30 Uhr Walter Tausendpfund (Pegnitz)
18.00 Uhr Kerwaburschen aus drei fränkischen Bezirken singen Kerwalieder
19.00 Uhr Gankino Circus (Dietenhofen)
Die Bühne auf dem Kapellenberg bietet am Sonntag ein Programm für die ganze Familie – speziell aber für Kinder und Jugendliche.
Mit der Kinderrockband Dunnäkeil aus dem unterfränkischen Elsenfeld kommt eine sehr unterhaltsame und originelle Truppe zu uns nach Burgbernheim. Ihr knackiger 55-Minuten-Auftritt läutet das musikalische Sonntagsprogramm auf dieser Bühne ein. Vorher wird Hans Meyer aus Scheinfeld Geschichten und Texte zum Besten geben, die mit dem Ort des Festivals und der Vergangenheit dieser Gegend zu tun haben.
Danach spielen Schülerinnen und Schüler des Georg-Wilhelm-Steller-Gymnasiums Bad Windsheim Mundartszenen in ihrer fränkischen Mundart (Leitung: Maximiliane Rießbeck).
Dazwischen wird der Ansbacher Musiker Thomas Fitzthum mit dem (jugendlichen) Publikum ein selbst verfasstes Dialektlied einüben und singen.
Um 15 Uhr stellt Günter Stössel seine fränkischen Übertragungen von Wilhelm Busch-Gedichten vor.
Ab 16.30 Uhr steht der Theologiestudent Daniel Sommerer (Bayreuth) auf der Bühne, der musikalisch die Lesung von Mundartgedichten des Nürnbergers Schorsch Drechsler umrahmt, vorgetragen von seinem Sohn Konrad Drechsler.
Eine Dialektgruppe aus Schopfloch erzählt von der ganz spezifischen Eigenart des dort gewachsenen Dialekts, der Elemente aufweist, wie sie nirgendwo sonst zu finden sind in Franken.
Um 15.30 Uhr bzw. um 17.30 Uhr stehen zwei renommierte Vertreter des fränkischen Figurentheaters auf der Bühne. Der weithin bekannte Puppen- und Schauspieler Stefan Kügel (Theater Kuckucksheim, Heppstädt) stellt Auszüge aus der Kerwa-Komödie „Die Fichtn im Weiher odder Vier Tempramente in voller Fahrt“ von Helmut Haberkamm vor, Wolfgang Tietz (Theater Regenbogen, Gräfenberg) zeigt in eindrücklichen Dialekt-Szenen seine ganz spezielle Versiertheit und Spielfreude.
Der Bereich Theater wird außerdem vorgestellt von Christa und Werner Wagner aus Sugenheim, die Mundartszenen von Fitzgerald Kusz zum Thema Liebe und Ehe in der Regie von Dagmar Keck zum Besten geben („Sooch nix“).
Das Theater am Michelsberg (TaM) wird mit Johanna Wagner-Zangl und Gisela Karl-Kraus in Bamberg einige Ausschnitte aus Stücken von Klaus Karl-Kraus präsentieren.
Um 18.30 Uhr stehen dann Rüdiger Baumann, Siggi Michl und Robert Eller aus Kulmbach/Bayreuth auf der Bühne, die mit ausgewählten Songs aus dem Stück „No Woman, No Cry – Ka Weiber, ka Gschrei“ von Helmut Haberkamm einen stimmgewaltigen Schlussakkord setzen.
Ablaufplan Bühne am Kapellenberg
Sonntag 19. Juni 2016
12.00 Uhr Hans Meyer (Scheinfeld): „Gfundn zwischn Babberdeggl“
12.30 Uhr Musik Kinderrockbänd Dunnäkeil (Elsenfeld, Ufr.)
13.30 Uhr Steller-Gymnasium Bad Windsheim: Mundartszenen I
14.00 Uhr Musik Thomas Fitzthum (Ansbach) „Sommerhitzn“
14.30 Uhr Steller-Gymnasium Bad Windsheim: Mundartszenen II
15.00 Uhr Günter Stössel (Wilhelm Busch auf Fränkisch u.a.)
15.30 Uhr Stefan Kügel (Theater Kuckucksheim, Heppstädt)
16.00 Uhr Christa & Werner Wagner, Sooch nix (Sugenheim-Deutenheim)
16.30 Uhr Schopflocher Dialektgruppe / Musik Daniel Sommerer (Bayreuth)
17.00 Uhr Konrad Drechsler (Nürnberg) / Musik Daniel Sommerer (Bayreuth)
17.30 Uhr Wolfgang Tietz (Theater Regenbogen, Gräfenberg)
18.00 Uhr Theater am Michelsberg (Bamberg): Szenen von Klaus Karl-Kraus
18.30 Uhr Musik Das Baumann: Songs aus „Ka Weiber, ka Gschrei“
Das Fränkische Wörterbuch (Dr. Alfred Klepsch, Dr. Almut König, Fürth) sowie das UDI, das Unterfränkische Dialekt-Institut (Dr. Monika Fritz-Scheuplein, Würzburg), werden mit Informationen, Fragebögen und Dialekträtseln neugierig machen auf die Ausprägungen und Eigenheiten der fränkischen Mundart. Hier gibt es auch Preise zu gewinnen.
Auf dem Gelände wird sich am Sonntag noch sehr viel mehr tun.
Die Arbeitsgemeinschaft Mundarttheater Franken e.V. wird ein Streuobstwiesen-Wandertheater anbieten, das mehrmals die schöne Umgebung auf spielerische Weise erkundet – offen für jedermann!
Die Theatergruppe Schau mer X der Diakonie Neuendettelsau ist ebenfalls mit von der Partie. Die Schauspieler mit Behinderung präsentieren Auszüge aus ihrem neuen Stück frei auf dem Gelände – Inklusionstheater zum Herzerwärmen!
Das Derabeudische Orkesder Ober-Franken (DOOF) mit dem Tausendsassa Siggi Michl vorneweg bewegt sich in der Tradition der Vaganten, Spielleut und umherziehenden Musikanten. Sie spielen überall auf, wo es sie hinverschlägt und wo sie neugierige Zuhörer finden – also überall auf dem Festivalgelände! Nähere Infos unter www.derabeudn.de
Es können sich naturgemäß noch kleinere Änderungen ergeben, im Grunde aber stehen Programm und Ablauf nunmehr fest.
Eines können wir jetzt schon versprechen: Es wird eine enorme Vielfalt geboten, ein breites Spektrum an Darbietungen und Genres, mit echten Entdeckungen und Überraschungen. In dieser Dichte und Güte hat es Dialektkunst in Franken noch nicht gegeben!
Wem Franken und die fränkische Mundart am Herzen liegt, der muss bei diesem Festival dabei sein! Schon allein um herauszufinden und kennen zu lernen, was es hierzulande alles gibt. Um Kontakte zu knüpfen, auf neue Ideen zu kommen und vielleicht sogar eigene Projekte anzustoßen und zu beflügeln. Denn das muss das Ziel sein: dass von diesem Festival viele gute Impulse ausgehen.
Quasi nach dem Motto: Edzerdla! Hobberla! Sodderla!